Die Normungsroadmap Industrie 4.0 – Version 4: Eine Vorlage zur Gestaltung des digitalen Ökosystems
Die Normungsroadmap Industrie 4.0 ist seit Jahren ein zentrales Dokument zur Beschreibung der Normungsstrategie für Industrie 4.0. Folglich stellt der Prozess der Erarbeitung der Normungsroadmap gleichzeitig eine Fortschreibung der Normungsstrategie dar. Vor sechs Jahren wurde die erste Ausgabe der Normungsroadmap Industrie 4.0 veröffentlicht.
In den vergangenen sechs Jahren hat sich Industrie 4.0 vom Schlagwort zum praxiserprobten Ansatz entwickelt und beschreibt mittlerweile eine ganz neue Stufe der Produktion sowie der Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette.
Die neue Edition der Roadmap greift aktuelle Trends der Plattform Industrie 4.0 aber auch der technischen Community auf.
Das letztes Jahr vorgestellt Leitbild 2030 der Plattform Industrie 4.0 formuliert einen ganzheitlichen Ansatz zur Gestaltung digitaler Ökosysteme und richtet die Entwicklung von Industrie 4.0 neu aus. Drei zentrale strategische Handlungsfelder sind dabei maßgebend: (1) Souveränität, (2) Interoperabilität und (3) Nachhaltigkeit.
Diesen Gedanken greift das „Standardization Council Industrie 4.0“ (SCI 4.0) auf und setzt sich zum Ziel, die Zusammenführung dieser Lösungsansätze gemeinsam mit DIN und DKE, mittels der Formulierung von normativen Empfehlungen, voranzutreiben. Auf technischer Seite werden aktuelle Trends aufgegriffen.
Als Beispiel haben sie das Thema industrieller Anwendungen von künstlicher Intelligenz genannt. In diesem Themenbereich sind in den letzten zwei Jahren zahlreiche Aktivitäten gestartet worden. Diese Aktivitäten und Trends werden aufgegriffen und mit den Anforderungen industrieller Anwendungen abgeglichen. Daraus werden konkrete Handlungsempfehlungen für die zukünftige Normungsarbeit abgeleitet.
Gute Ergebnisse stärken die Partnerschaft:
Die Ergebnisse der Deutsch- Chinesischen Unterarbeitsgruppen Industrie 4.0 zeigen die Fortschritte in der bilateralen Partnerschaft.
Mit den Berichten zur Angleichung der Referenzarchitekturmodelle RAMI und IMSA, dem IT Security Standards Whitepaper und der Roadmap Predictive Maintenance präsentiert das SCI 4.o gemeinsam mit dem BMWi Dokumente, die zentral für die Zusammenarbeit in der internationalen Normung sind. Nicht minder wichtig für die gemeinsamen Aktivitäten ist der Beginn eines Mappings relevanter Industrie 4.0 Normen und Standards beider Länder, um ein vollständiges Mapping der jeweiligen Normenlandschaft abbilden zu können. Zudem werden in der Kooperation im Jahr 2018 tragende Elemente der internationalen Normung wie die Struktur der Verwaltungsschale, Artificial Intelligence und Maturity Models thematisiert werden.
Publikation Diskussionspapier: Usage View of the Asset Administration Shell:
Das Ergebnispapier der deutsch japanischen Zusammenarbeit in Industrie 4.0 Standardisierung & Use Cases erläutert das Konzept, die Anwendungen und Vorteile der Verwaltungsschale.
Eine umfassende Sicht aus der Anwendungssicht fehlt jedoch noch. Dies ist jedoch notwendig, damit eine breite Gemeinschaft die Ziele dieses Konzepts besser verstehen kann, um aus seiner Verwendung Nutzen ziehen zu können.
Die vorgestellte Ausarbeitung ist ein wichtiger Schritt, um eine gemeinsame Sicht auf ein Kernkonzept von Industrie 4.0 zu erarbeiten und Anforderungen für die notwendigen Standardisierung abzuleiten.
In der von Deutschland geleiteten Arbeitsgruppe „Standardisierung“ wurde die Verwaltungsschale zu Industrie 4.0 in seiner Grundstruktur beschrieben und erste Vorzugsstandards in einem 65-seitigen Dokument zusammengefasst. Mit diesem Arbeitsergebnis können jetzt die technisch-organisatorischen Rahmenbedingungen europaweit erarbeitet werden, um die Vielzahl an notwendigen Industrie 4.0 Teilmodellen abgestimmt umzusetzen.